Im Moment der weichen Verbindung zwischen Hand und Maul wird die Zügelhilfe zu einem entscheidenden Informationszentrum: Hier läuft alles zusammen. Zu jedem Zeitpunkt erhalten wir von unserem Pferd Rückmeldungen bezüglich seiner vertikalen und horizontalen Balance, seiner emotionalen Bereitschaft und seinem mentalen Verständnis.
In ihrer Funktion können Zügelhilfen Bewegungsabläufe einleiten (Stellung, seitwärtsweisender Zügel), ankommende Energie aus der Hinterhand empfangen (leicht / elastisch) und in Richtung Hinterhand zurücksenden (siehe Halbe Parade). Was die Zügelhilfe jedoch nicht kann ist, die Ursache eines Problems zu beheben. Beispiel: Dehnt sich ein Pferd nicht reell vorwärts – abwärts an das Gebiss heran, liegt die Lösung nicht darin, Druck auf das Gebiss durch eine rückwärts wirkende Hand aufbauen zu wollen, d.h ein Pferd von vorne nach hinten zu reiten. Die Zügelhilfe steht daher immer als letztes Glied am Ende der Kette.