Auf ein bedrohlich erscheinendes Objekt reagieren Pferde instinktiv mit Flucht. Blitzschnell drehen sie auf der Hinterhand, legen eine bestimmte Fluchtdistanz zurück, um anschließend das Objekt aus sicherer Entfernung zu beobachten. Ihr Kopf senkt und hebt sich – noch einmal ein kurzes Scannen der Umgebung – dann folgen die typischen Merkmale der Annäherung: 3 Schritte vor und 2 zurück – kurz durchatmen – gefolgt von weiteren 3 Schritten vor und 2 zurück – wieder Pause. Kurz vor dem Objekt kommen sie zum Stehen, strecken den Hals lang und berühren mit der Nase die Oberfläche. Erst wenn diese Entscheidung aus eigenem Antrieb gefallen ist, fühlt sich ein Pferd emotional sicher genug, den Gegenstand mit Neugierde zu untersuchen. Pferde brauchen die Möglichkeit des Rückzugs, um Angst verarbeiten zu können und die Gewissheit, den Prozess im selbst gewählten Tempo durchlaufen zu können. Nur so ist ein Pferd psychologisch in der Lage, Angst in Mut zu verwandeln. Alles andere ist nur Erdulden…